thommy schrieb:
Moin,
mmmhhhh, also ich weiß auf Grund meiner Berufsausbildung, daß es unterschiedliche "Lerntypen" gibt. Manche Menschen lernen durch Lesen, andere durch Vormachen und Nachahmen, und wieder Andere durch Bildinformationen und Erklärungen, und manche durch sog. "Try and Error", sprich in unserem Fall dann fast autodidaktisch.
Es gibt unterschiedliche Lerntypen, häufiger findet man aber Personen, die nicht einem Lerntyp entsprechen sondern mehreren. Sinnvolle Übungen verbinden deswegen auch unterschiedliche Wege wie der Schüler Lernmaterial erfahren und erleben kann.
Try and Error als autodidaktisch zu bezeichnen halte ich nicht für sinnvoll, denn Try and Error basiert auf der Möglichkeit der Fehlererkennung, die liegt aber bei einem Anfänger gar nicht vor, der braucht meist erstmal eine Fehlerkorrektur von aussen, da er seine Fehler meist selber noch gar nicht hört.
Es gibt deshalb, zumindest meiner Ansicht nach, garnicht DEN richtigen Unterricht, oder DIE richtige Lernmethode, egal ob es nun um Improvisation oder erstmal "nur" um das grundsätzliche Erlernen des Instrumentes geht. Der ideale Unterricht wäre deshalb jener, welcher individuell an den jeweiligen Schüler angepasst ist. Natürlich ist das in der Praxis oft kaum durchführbar; wäre aber eigentlich ideal (und gute Lehrer gehen auch etwas auf die Individualität des einzelnen Schülers ein - war jedenfalls bei Meinem so).
Du beschreibst doch schon den richtigen Unterricht. Es ist der, der auf den Schüler eingeht, ihn abholt wo er gerade ist und ihm hilft seine realistischen Ziele zu erreichen.
Was das Lernen von Noten angeht, kann man sicher auch geteilter Meinung sein. Ich glaube jedenfalls nicht, das z.B. Jimi Hendrix auch nur irgendeine Note lesen konnte; aber ich bin der Meinung, daß niemand hier im Forum behaupten würde, er wäre nicht einer der genialsten Gitarristen gewesen, die je gelebt haben, oder? Also scheint es wohl doch sowas wie besondere Begabung oder Talent zu geben, egal um welches Instrument es sich nun auch handelt...
Verknüpfen wir jetzt Begabung und Notenlesen? Ist glaube ich nicht so sinnvoll, da das eine mit dem anderen nichts zu tun hat. Ich habe so viele Leute im Business mit "Begabung" scheitern sehen und andere, denen jede "Begabung" abgesprochen wurde haben dann Beachtliches erreicht. Problem ist wohl eher was ist wirklich Begabung?
Also ich kann ja nur von mir sprechen und muss sagen, das es zwar ganz schön ist Noten zu kennen, nur kann ich diese kleinen Dinger garnicht so schnell lesen, wie ich für die meisten Songs spielen muss. Macht für mich eher Sinn zum Songs-Schreiben (um die Töne bis zur nächsten Probe nicht zu vergessen) oder wenn man einen Song gerne nachspielen möchte, sich die Töne aber nicht selbst erst "raushören" will und natürlich für´s allg. Üben.
Ohne die Fähigkeit Noten lesen zu können wird es halt schwer z.B. in einer Big Band oder mit anderen Musikern zu spielen. Gerade wenn man sich nicht nur mit modaler Musik beschäftigen will. Es ist halt hilfreich für viele Dinge aber wenn Jemand für seine Musik es nicht braucht, muss er das ja auch nicht lernen.
Ich übe jedenfalls immer nur nach Gehör! Ich schmeiß´ eine CD `rein, und versuche den Song nachzuspielen. Nach gewisser Zeit weiß man dann welche (Improvisations-)Töne, zu welcher Tonart (am besten) passen-und die spiele ich dann entsprechend, bzw. probiere erstmal `rum, was sich am besten anhört.
Das funktioniert nur solange die Musik harmonisch relativ einfach ist. Sobald wir komplexe Harmonien wie im Be-Bop oder modernerem Jazz haben reicht da das Ohr allein häufig nicht. Gerade im Jazz wechselt die Tonart gerne auch mal sehr schnell und nicht alle Akkordverbindungen basieren auf Diatonik.
Soll heissen, ich kann mir viel besser Melodien und Töne merken, als z.B. Noten oder Texte; und da bin ich sicher nicht der Einzige...Bei mir hapert es dann eher an der Technik, also Fingerfertigkeit wenn´s richtig schnell wird
- Da hilft dann, wie immer, nur Üben
Ist vielleicht auch nur ein Frage wie man das übt und ob man dazu Lust hat wirklich Notenlesen zu lernen oder? Ich bin sehr froh darüber, daß ich Notenlesen kann, denn sonst könnte ich gar nicht als Musiker Geld verdienen.
Also ich bin der Ansicht, das jeder so üben sollte, wie es Ihm/Ihr meisten Spass macht und er/sie am schnellsten voran kommt
Da ist was dran aber häufig wissen Viele gar nicht wie sie etwas effektiv lernen können und machen es sich viel schwerer als nötig und vergeuden auch viel Zeit mit sinnlosen Übungen oder Übungsmethoden, die sie nicht voran bringen.
Lg Saxhornet