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THEMA: Das Saxophon in der Klassik

Das Saxophon in der Klassik 09 Jan 2015 14:49 #116159

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noodles schrieb:
Manche hier niedergeschriebene Äußerungen belegen, dass eine satte Anzahl an Saxophonisten enorm viel Wert auf Klang legen, aber die Musik und die musikalische Gestaltung völlig in den Hintergrund treten lassen. Diese Unzulänglichkeiten findet man bei Pianisten, Streichern und anderen Bläsern bei weitem nicht in dem Maße, wie beim Saxophon. Die Saxophonisten interessieren sich hauptsächlich für Ihr Instrument und viel weniger für die Musik. Das gilt selbstverständlich nicht für alle, aber doch für recht viele.

LG
noodles

Der Klang des Instruments ist meines Erachtens ein sehr wichtiger Aspekt musikalischer Gestaltung. Es fängt ja schon damit an, dass für mich die Partita für Flöte (in a-moll) von Bach besser mit dem Sopransaxophon klingt, als mit dem Tenorsaxophon, und das die Cellosuiten besser mit dem Tenorsaxophon zum klingen zu bringen sind, als mit dem Sopransaxophon. Ich habe auch schon sehr schöne Aufnahmen mit dem Baritonsaxophon gehört.

Bei den Romanitkern ist es ähnlich. Die "Pavanne pour une infante defunte" von Ravel klingt auf m.E. auf einem Tenorsaxophon viel autentischer, als auf einem Sopransaxophon. "Pie Jesu" aus dem Requiem oder "Aprés un Reve" von Fauré klingen (für mich) auf dem Sopransaxophon besser. (ist aber mein Geschmack und soll nur zeigen, dass man sich hinsichtlich der musikalischen Gestaltung von Musik auch mit dem Klang auseinandersetzen kann).

Diese Frage stellt sich Pianisten nicht so häfig, da sie nicht die Wahl zwischen Instrumenten unterschiedlicher Größe und Bauart haben. Eher schon die Streicher, die sich überlegen können, ob ein Stück eher auf Violine, Bratsche oder dem Cello klingt; und dennoch verfügen sie nicht über so große Variationsmöglichkeiten hinsichtlich der Klanggestaltung (Auswahl unterschiedlicher Mundstücke, Blättchen und Variationsmöglichkeiten hinsichtlich des Ansatzes), wie ein Saxophonist.

Daher glaube ich nicht, dass die Wertlegung auf den Klang die musikalische Gestaltung eines Stücks in den Hintergrund treten läßt.

Gruß,
BCJ
Letzte Änderung: 09 Jan 2015 14:50 von BCJ. Begründung: Berichtigung
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Das Saxophon in der Klassik 09 Jan 2015 15:18 #116160

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BCJ schrieb:
Der Klang des Instruments ist meines Erachtens ein sehr wichtiger Aspekt musikalischer Gestaltung. Es fängt ja schon damit an, dass für mich die Partita für Flöte (in a-moll) von Bach besser mit dem Sopransaxophon klingt, als mit dem Tenorsaxophon, und das die Cellosuiten besser mit dem Tenorsaxophon zum klingen zu bringen sind, als mit dem Sopransaxophon. Ich habe auch schon sehr schöne Aufnahmen mit dem Baritonsaxophon gehört.

Das ist sicher richtig. Was BCJ beschreibt, ist jedoch nicht der Klang, sondern die Stimmlage, die sicher in einer Komposition eine bedeutende Rolle spielen kann.

Dass der reine Klang keine so übermäßige Bedeutung hat, sieht man daran, dass man Werke von Bach, obwohl ürsprünglich anders angedacht, überhaupt auf dem Saxophon zum Klingen bringen kann. Und nicht nur Barock. Auch Dvorak, Brahms, Reger, u.v.a.

@Joe60:
Gutes Material spielt selbstverständlich eine Rolle und hilft enorm, auch bei der musikalischen Gestaltung. Z.B. Ansprache (v.a.in extremen Registern), Dynamik, Sauberkeit oder Intonation.

Ja, genau! Intonation!! Warum redet eigentlich niemand über Intonation, wo wir doch (fast) alle unsere Probleme beim Intonieren haben und schlechte Intonation "klingt" nun wirklich schlechter als alles andere.

So long!
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Das Saxophon in der Klassik 10 Jan 2015 00:36 #116168

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Obwohl der Schwerpunkt meiner Spielpraxis bei Jazz-Standards liegt, verschließe ich mich nicht, auch andere Stilrichtungen mit Freude zu spielen, wenn es sich ergibt. Dabei habe ich festgestellt, dass für klassische Stücke - vor allem im Ensemblespiel - engere Mundstücke mit härteren Blättern besser geeignet sind, als meine offeneren Jazz-Mundstücke. Der Ton lässt sich wesentlich zentrierter produzieren und vor allem Pianissimo- und Piano-Stellen kommen wesentlich sauberer und sicherer. Aus diesem Grund verwende ich seit geraumer Zeit für klassische Stücke eine anderes Set-Up, als für Jazz-Standards. Auch bei meinen Saxophonen bevorzuge ich für klassische Stücke andere, als für Jazz-Standards. Der Unterschied ist spür- und hörbar.
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Das Saxophon in der Klassik 10 Jan 2015 12:26 #116170

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Noodles schrieb:
@Joe60:
Gutes Material spielt selbstverständlich eine Rolle und hilft enorm, auch bei der musikalischen Gestaltung. Z.B. Ansprache (v.a.in extremen Registern), Dynamik, Sauberkeit oder Intonation.

Ja, Noodles, da gebe ich Dir vollkommen Recht! Jeder Handwerker, jeder Sportler, jeder Musiker braucht gutes Material. Ich wende mich nur gegen Materialfetischismus. Wenn man ständig das Equipment versucht zu optimieren. Die Gedanken darum kreisen. Und das Üben darüber fast vergessen ist oder man meint, die Fortschritte ließen sich mit anderem, natürlich besserem Equipment (fast) von selbst erzielen.


Herzliche Grüße,

Joe
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Das Saxophon in der Klassik 12 Jan 2015 12:14 #116185

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Joe60 schrieb:
Ich wende mich nur gegen Materialfetischismus. Wenn man ständig das Equipment versucht zu optimieren. Die Gedanken darum kreisen. Und das Üben darüber fast vergessen ist oder man meint, die Fortschritte ließen sich mit anderem, natürlich besserem Equipment (fast) von selbst erzielen.

Joe

Hallo Joe!
Ich bin zu 100 % bei Dir. Das sehe ich genauso.
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